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Krankheiten

Zu diesem Thema möchte ich hier einige grundsätzliche Bemerkungen machen.    Im Wesentlichen habe ich diesen Beitrag schon im Forum: l-welse.com (siehe auch Menupunkt ´Links´) zur Diskussion gestellt. Es ging seinerzeit um den Sinn oder Unsinn des Einsatzes von Medikamenten.

Eine Behandlung mit Medikamenten sollte nie ohne eine vorhergehende Diagnose durchgeführt werden. Im Zweifelsfall müsste hierfür ein Tier für eine mikroskopische Untersuchung ´geopfert´ werden. Leider reagieren unsere Lieblinge auf verschiedene Medikamente sehr allergisch, sodass die Gefahr besteht durch die Verabreichung eines ungeeigneten Mittels den gesamten Bestand zu verlieren.

Manche Erreger, wie z.B. Darmflagellaten, können sich nur kurzfristig im Wels aufhalten. Offenbar kommen diese mit den im Welsdarm vorhandenen Bedingungen nicht klar. Bei mir hatten sich vor einiger Zeit die Welse Flagellaten von Discusfischen ´eingefangen´. Nach einem halben Jahr Hälterung ohne Beifische waren diese dann nicht mehr nachzuweisen. In diesem Fall ist also eine Behandlung mit Medikamenten nicht erforderlich.

Einige der bekannten Krankheiten wie z.B. Ichthyo können bei artgerechter Haltung der L-Welse (Temperaturen über 28°C) gar nicht auftreten.

Damit reduziert sich das Thema Erreger lediglich auf bakterielle Infektionen und Würmer.

Das Problem der bakteriellen Infektionen tritt oft kurz nach dem Erwerb der Tiere auf (schwarze Bäuche). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade junge Tiere sehr empfindlich auf unterschiedliche Bakterienmillieus reagieren. Vor einiger Zeit, als ich meine Becken noch mit Einzelfilterung betrieb, musste ich einige Verluste bei jungen Welsen durch das Umsetzen in ein anderes Becken hinnehmen. Auch beim Import der Tiere sind bei einigen mir bekannten Händlern Verluste nach dem Einsetzen aufgetreten. Seit meine Anlage über Zentralfilter läuft, d.h. in allen Becken herschen die gleichen Bedingungen, kann ich die Tiere ohne Ausfälle nach Belieben hin- und hersetzen. Bei Neuerwerb und Import der Welse habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, dass die Tiere zunächst in ein noch nicht eingefahrenes Becken (Frischwasser, maximal 2 Tage gelaufen) eingesetzt wurden. Bei Importen wurde zudem mit ´Aquafuran´ prophylaktisch ein Antibiotikum zugesetzt. Diese Massnahme erfordert dann allerdings tägliche Wasserwechsel
da natürlich noch keine biologische Filterung vorhanden ist und somit die Gefahr einer Vergiftung durch erhöhte Nitritkonzentration entsteht. Ausfälle durch bakterielle Infektionen konnte ich so aber immer vermeiden.

Zum Befall der Tiere mit Würmern möchte ich folgendes sagen:

Hier gilt es zunächst die Infektionswege auszuschalten. Eine Übertragung durch Beifische (z.B. Discusfische oder andere Cichliden) ist hier nicht selten. Dies gilt vor allem für Kiemenwürmer. Noch häufiger ist jedoch meiner Meinung nach die Infektion über das Futter!!!

Unsere Lieben werden gerne mit Kleinkrebsen wie Cyclops, Wasserflöhen, Bosmiden, etc. und auch Mückenlarven gefüttert. Die gesamte aus dem Süsswasser stammende Frostfutterpalette kann hier als Infektionsherd angesehen werden da nach meiner Erfahrung viele Wurmeier die Prozedur des Einfrierens überstehen. Dies sind vor allem Bandwürmer und Capillaria. In unseren Welsen entwickelt sich der Bandwurm zwar nur bis zum Finnenstadium, kann aber bei Jungtieren durchaus für gravierende Schäden sorgen. Ich schliesse diesen Infektionsweg dadurch aus indem ich das Futter nach dem Auftauen in der Mikrowelle erhitze (das Eiweiss sollte hierbei gerinnen). Danach ist das Verfüttern unproblematisch. Diese Methode hat sich bei mir seit Jahren bewährt. Mit Mückenlarven ist das jedoch nicht möglich. Ich verfüttere diese auch nur äusserst selten und verwende dann eine rote Mückenlarve vom Hersteller Ruto, die in Treibhäusern gezüchtet wird und im Hinblick auf potentielle Erreger sauber ist.

Durch die o.g. Beobachtungen und Erfahrungen möchte ich behaupten, dass die meisten Aquarienfische, die mit den genannten Frostfuttersorten unbehandelt versorgt werden auch über einen entsprechenden Parasitenbefall verfügen. Ich habe damals mit positivem Ergebnis eine Behandlung mit Flubenol 5% durchgeführt und zwar als Langzeit-Therapie über 12 Wochen um der unterschiedlichen Generationsdauer der einzelnen Wurmarten Rechnung zu tragen. Die Welse vertrugen das Medikament erstaunlicherweise sehr gut. Bei den meisten anderen Präparaten wie z.B. Praziquantel reagieren die Tiere höchst allergisch und das Ausfallrisiko ist hier entsprechend hoch. Nach Abschluss einer solchen Behandlung halte ich eine mikroskopische Nachuntersuchung über den Erfolg der Therapie für unbedingt notwendig um das Überleben möglicher nun resistenter Parasitenstämme auszuschliessen.....