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Das Futter

Die optimale Ernährung ist für die Nachzucht von L-Welsen ein wesentlicher Faktor. Viele unserer L-Welse sind Futterspezialisten. Man unterscheidet Arten, die überwiegend Aufwuchs- und Pflanzenfresser sind und fleischfressende Spezies (Carnivore). Es gibt aber auch Übergangsformen. Näheres hierzu finden Sie im Vortrag von Ingo Seidel, dem bekannten Welsexperten.

Bei den von mir gepflegten Arten handelt es sich vornehmlich um Carnivore. Das heisst nun aber nicht, dass ich die Tiere ausschliesslich mit Frostfutter ernähre. Gerade im Jungfischstadium scheint mir die Fütterung auf pflanzlicher Basis äusserst wichtig. Leider stehe ich bei der Versorgung der Tiere mit frischem Grünfutter vor einem Problem. Man hat z.B. in frischem grünen Salat einen Flagellaten gefunden. Da bisher noch nicht geklärt ist ob hier eine Pathogenität vorliegt vermeide ich die Fütterung mit Frischgemüse und Salat. Von dem Versuch mit gekochtem Rosenkohl waren meine Tiere nicht sonderlich begeistert. Andere Liebhaber haben hiermit aber auch teilweise gute Erfahrungen gemacht.

Somit beschränkt sich bei mir die Grünfutterversorgung auf eine tägliche Fütterung mit einer Spirulinaflocke des Herstellers ´OSI´, die ein sehr hochwertiges Futter darstellt und u.a. einen hohen Anteil an lebenswichtigen Vitaminen enthält. Leider ist dieses Futter nicht gerade billig. Wenn ich jedoch sehe, mit welcher Begeisterung meine Tiere fressen scheint mir diese Ausgabe durchaus gerechtfertigt.

Ein weiteres ´Grundnahrungsmittel´ für die Welse scheinen Schnecken und Mollusken darzustellen. Bei meinen ersten Erfahrungen mit den L-46 und L-28 fiel mir nach einiger Zeit auf, dass in meinen Becken, in denen eine grosse Zahl an Posthornschnecken zuhause war, mehr und mehr leere, teilweise richtiggehend zermahlene, Schneckengehäuse zu sehen waren. Seitdem bin ich bemüht, den Bestand meiner Schnecken zu erhalten und ziehe diese in den Einlaufbecken meiner Zentralfilteranlage gezielt nach. Da die Schnecken seinerzeit die gleiche Behandlung gegen Parasiten durchgemacht haben wie auch die Welse verfüge ich so über ein hervorragendes, sauberes und ständig verfügbares Lebendfutter.

Ein Vortrag des Discusexperten Jack Wattley brachte mich dann auf eine weitere Idee. Herr Wattley beschrieb seine Futterherstellung für Discusfische. Er mischte zerkleinerte Thunfischfilets mit Bananen und Knoblauch. Ich habe den Versuch mit Muscheln unternommen - mit sehr gutem Erfolg. Dieses Futter stelle ich her wie folgt:

Man nehme 5 kg Seemuscheln aus dem Lebensmittelhandel. Diese Muscheln sind im Kilopack erhältlich, vorgekocht und schockgefrostet. Die Muscheln werden vor der Verarbeitung angetaut und dann in einem Fleischwolf zerkleinert. Anschliessend rühre ich die gleiche Menge Bananen durch den Muschelbrei und füge eine Knolle Knoblauch gepresst hinzu. Die entstandene Masse fülle ich dann in Tüten mit Clipverschluss und forme flache Platten zu ca. 400g, die anschliessend eingefroren werden. Gerade die Bananen werten dieses Futter wegen ihres hohen Gehaltes an Vitaminen und Spurenelementen sehr auf. Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die Tiere dieses Futter annehmen ist der Aufwand für die Herstellung akzeptabel.

Als weiteres wichtiges Futter gebe ich eine Mischung aus gefrosteten Cyclops, Moina und Bosmiden. Zu dieser Mischung füge ich noch gefrorene Lobster- oder Fischeier hinzu und erhitze das Ganze dann nach dem Auftauen in der Microwelle (ca. 200ml, 4,5min bei 650W) bis das Eiweiss der beigegebenen Eier geronnen ist. Durch diese Massnahme vermeide ich Wurminfektionen (siehe auch Menupunkt ´Krankheiten´.

Schliesslich runden noch regelmässige Gaben von gefrosteten Artemia und gelegentlich rote Mückenlarven (die gezüchtete Variante!!!) den Futterplan ab. Die Artemien und Mückenlarven erhalten jedoch nur meine grossen Tiere, da mir in der Vergangenheit schon einmal kleine Zebrawelse (ca. 3cm) an zu grossem Futter regelrecht erstickt sind.